22.08.2025 - von Plan International

Hungersnot in Gaza: Kinder in Lebensgefahr

Laut einem neuen Bericht der von den Vereinten Nationen unterstützten Integrierten Klassifizierung der Ernährungssicherheit (IPC), der am Freitag, 22. August, veröffentlicht wurde, hat sich in der Provinz Gaza eine Hungersnot ausgebreitet, die sich ohne dringende Massnahmen auf Deir al-Balah und Khan Younis ausweiten wird.

Als Reaktion auf den jüngsten Bericht der IPC erklärte Dr. Unni Krishnan, Global Humanitarian Director bei Plan International: «Die fatalen Folgen der Instrumentalisierung des Hungers und der Blockade humanitärer Hilfe durch Israel sind für alle erschreckend deutlich. Kein Konflikt sollte jemals so weit eskalieren. Was wir heute in Gaza erleben, ist eine vollständig vom Menschen verursachte und vermeidbare Katastrophe, die mehr als eine Million palästinensische Kinder – und insgesamt 2,2 Millionen Menschen – in eine lebensbedrohliche Lage bringt.


Dr. Unni Krishnan, Global Humanitarian Director bei Plan International

Plan International ist es kürzlich gelungen, dringend benötigte Hilfe nach Gaza zu liefern, aber es wird noch viel mehr benötigt. Die anhaltende illegale Blockade lebensrettender Hilfsgüter bedeutet, dass Kinder und Familien zu einem qualvollen und sinnlosen Tod verurteilt sind.

«Die Kinder in Gaza werden nicht nur ausgehungert, sondern aufgrund des exzessiven Einsatzes von Gewalt und der neu verschärften Militäraktionen der israelischen Armee auch in erschreckender Zahl verstümmelt und dauerhaft behindert. Seit der Eskalation des Konflikts in Gaza sind die Behinderungen um 60 % gestiegen, und Gaza hat nun die weltweit höchste Zahl an amputierten Kindern. Hunger, Verletzungen und die Zwangsumsiedlung in militarisierte Zonen sind allesamt zutiefst traumatische Ereignisse, die tiefgreifende Auswirkungen auf eine ganze Generation von Kindern haben werden.

«Die Welt darf nicht wegsehen. Jede verlorene Stunde kostet mehr Menschenleben. Die Hungersnot in Gaza ist kein Versagen der Logistik oder der Hilfe – sie ist das Ergebnis eines brutalen Krieges und einer absichtlichen Aushungerung. Wir fordern unverzüglich eine sofortige und dauerhafte Waffenruhe, die vollständige Einstellung von Waffenlieferungen an Israel und die vollständige Aufhebung der illegalen Blockade humanitärer Hilfe durch Israel. Dazu gehört auch ein sicherer und ungehinderter Zugang für humanitäre Helfer:innen, damit wir mehr Kinder und Familien mit Lebensmitteln und dem Nötigsten zum Überleben versorgen können.»

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