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© Plan International Schweiz / Carlo Schneider Cartoons

Gleichberechtigung in der Schweiz

Junge Menschen sehen die Gleichstellung von Männern und Frauen in der Schweiz optimistisch - zu Recht?Umfrage von Plan International Schweiz

Die Resultate unserer neuste Studie im Rahmen des Weltmädchentags 2022 zur politischen Mitsprache von Mädchen und jungen Frauen in der Schweiz und weltweit unter #EqualPowerNow.

Anlässlich des Weltfrauentags vom 8. März 2020 veröffentlichte Plan International Schweiz einen Bericht zur Gleichstellung von Männern und Frauen in der Schweiz. Die Ergebnisse zeigen: Drei von vier jungen Menschen sind diesbezüglich optimistisch. Jedoch sinkt der Optimismus, sobald junge Frauen in die Arbeitswelt eintreten und versuchen, eine Karriere aufzubauen. Befragt wurden 1002 junge Frauen und 1242 junge Männer zwischen 14 und 24 Jahren sowie 714 Frauen zwischen 24 und 40 Jahren.

 

Erkenntnisse

Grafik Gleichberechtigung Schweiz

Drei Viertel der Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer blicken, unabhängig von Alter und Geschlecht, hoffnungsvoll oder eher hoffnungsvoll auf den Fortschritt der Gleichstellung in der Schweiz. 70 Prozent der Mädchen und Frauen glauben an ihre Führungsqualitäten. Das sind doch eigentlich gute Nachrichten würde man meinen. 

Doch wenn man die Resultate der Umfrage näher betrachtet, sieht nicht mehr alles ganz so positiv aus.

Grafik geschlechtsspezifische Diskriminierung

Obwohl ein grosser Teil der Befragten optimistisch in Bezug auf die Gleichberechtigung ist, haben sechs von zehn Mädchen und Frauen zwischen 14 und 24 sowie sieben von zehn Frauen zwischen 24 und 40 bereits geschlechtsspezifische Diskriminierung erlebt. Am meisten spürbar ist diese bei der Arbeit. Fast jede zweite Frau fühlt sich bei der Arbeit diskriminiert.

Der Übergang von der Ausbildung ins Berufsleben - also der Übergang vom Mädchen zur Frau - ist hier der entscheidende Punkt.

Mögliche Lösungen für mehr Gleichberechtigung Grafik

Suba Umathevan, CEO von Plan International Schweiz, schliesst aus den Ergebnissen der Umfrage: «Es liegt nicht an den Fähigkeiten oder Entscheidungen der einzelnen Personen. Es handelt sich um ein strukturelles Problem, das durch gesellschaftliche und kulturelle Erwartungen verursacht wird.» Sowohl Jungen als auch Mädchen machen Stereotypen für die andauernde Ungleichheit zwischen den Geschlechtern verantwortlich. 

Optimismus allein ist nicht genug. Es braucht Massnahmen, um die Gleichstellung fest in unseren politischen und wirtschaftlichen Institutionen zu verankern. Nur so können wir das Talent und die Entscheide jeder einzelnen Person anerkennen und respektieren - unabhängig von Geschlecht oder Tradition.

"Ich habe bei meiner Arbeit von der Aufgabenzuteilung her gemerkt, dass man den Frauen manchmal weniger zutraut."

– Frau, 27

 

"Es geht schon eher in eine gute Richtung, aber sehr langsam."

– Mann, 23

 

"Als Frau wird man generell ein bisschen weniger ernst genommen."

– Frau, 24

 

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Gleichberechtigung in der Schweiz: Junge Menschen sind optimistisch - zu Recht?

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Plan International Schweiz
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Medienmitteilung

Fast jede zweite Frau erlebt Diskriminierung bei der Arbeit

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