24.04.2023 - von Plan International Schweiz

Das neue Leadership Team im Interview

Seit Januar 2023 hat Plan International Schweiz eine neue Geschäftsleitung. Diese setzt sich aus den drei Abteilungsleitenden, Jochen Stark, Elizabeth Kiewisch und Hillechien van der Klaauw zusammen. Im Interview stellen wir drei Fragen an die drei Geschäftsführer:innen. Lesen Sie, was sie motiviert, wie das Schweizer Büro aufgebaut ist, und wohin es gehen soll. 


Jochen Stark
Jochen Stark, Geschäftsführer, Head of Marketing & Communications

Jochen Stark

"Kinder können ein enormes Potential entfalten, wenn ihnen eine Chance gegeben wird."

Was motiviert dich bei Plan International Schweiz zu arbeiten? Die Kombination aus Verantwortung, Pflicht und Engagement. Schutz und Förderung von Kindern durch unsere internationalen Programme sehe ich als meine Pflicht. Mich motivieren diese Kinder, die bei eröffneten Chancen meist enormes Potenzial entfalten und oft zu Vorbildern heranwachsen. Dann sind es unsere vielen Unterstützer:innen, meine Mitarbeitenden, der ehrenamtliche Vorstand und unsere Pro Bono Berater:innen. Ohne ihr Vertrauen in Plan International wäre nichts möglich.
 
Plan International ist bekannt für ihre Kinderpatenschaften (Sponsorships). Dies bedeutet jedoch nicht, dass nur ein Kind von der Unterstützung profitiert. Wie funktioniert das? Ich denke es ist wichtig zu wissen, dass Plan International als eine der ältesten Kinderhilfsorganisationen Kinderpatenschaften bereits 1937 ins Leben rief. Über die Jahre hat sich die Arbeit der Organisation stark verändert und wuchs im Laufe von acht Jahrzehnten zu einem der grössten internationalen Kinderhilfswerke. Aus der Einzelkinderpatenschaft entwickelte sich ein modernes, wirkungsvolles Sponsorship, das auch die Familie und die Gemeinde durch nachhaltige kinderorientierte Selbsthilfeprojekte schützt, stärkt und fördert.

Plan International hat auch einen Mädchen- und Nothilfefonds…  Jeden Tag werden Millionen von Mädchen auf der ganzen Welt die grundlegenden Menschenrechte verweigert, nur weil sie Mädchen sind. Weltweit dürfen oder können über 129 Millionen Mädchen nicht zur Schule. Fast alle zwei Sekunden wird ein Mädchen unter 18 Jahren zu einer Kinderheirat gezwungen – das sind etwa 12 Millionen Mädchen pro Jahr. Durch die Unterstützung des Mädchenfonds tragen Spendende dazu bei, die Rechte von Mädchen zu schützen und ihre selbstbestimmte Entwicklung zu fördern. Der Nothilfefonds investiert in rasche Hilfe bei Katastrophen und Konflikten. Ein Viertel der Weltbevölkerung lebt in konfliktbetroffenen Gebieten. Mehr als 100 Millionen Menschen sind zur Flucht gezwungen, 40 % davon sind Kinder. Im Jahr 2022 reagierten wir weltweit auf 81 Katastrophen. Diese Einsatzfähigkeit werden wir in den kommenden Jahren ausbauen. 

 

Hillechien van der Klaauw
Hillechien van der Klaauw, Geschäftsführerin, Head of Partnerships

Hillechien van der Klaauw

"Wir packen die Ursachen für Ungleichheit zwischen den Geschlechter bei den Wurzeln an."

Was motiviert dich bei Plan International Schweiz zu arbeiten? Kindern und Jugendlichen auf der ganzen Welt zu helfen ist mein täglicher Antrieb. Aber auch die tollen Menschen und die gute Atmosphäre am Arbeitsplatz motivieren mich sehr. 

Wie sieht eine Partnerschaft mit Plan International Schweiz aus? Viele verschiedene Sektoren möchten Gutes tun und an Wohltätigkeitsorganisationen spenden, damit sie ihre sozialen Ziele erreichen. Bei Plan International arbeitet mit Stiftungen, Unternehmen und Institutionen zusammen. Manchmal entwickeln wir gemeinsam mit einem Spendenden Projekte, manchmal unterstützt ein:e Spender:in ein bereits bestehendes Projekt. Mit Unternehmen arbeiten wir unter anderem auch in den Bereichen Mitarbeiterengagement, Veranstaltungen und Restcent-Ausgaben zusammen. 

Für eine gute Zusammenarbeit müssen die gemeinsame Werte stimmen. Wofür steht Plan International? Wenn Ihr Unternehmen, Ihre Stiftung oder Institution einen starken Fokus auf die Gleichstellung der Geschlechter und die Stärkung junger Frauen legt, ist Plan die richtige Organisation für Sie. Wir zielen darauf ab, die Ursachen für die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern an der Wurzel zu packen, in dem wir einen ganzheitlichen und nachhaltigen Ansatz verfolgen.  

Elizabeth Kiewisch
Elizabeth Kiewisch, Geschäftsführerin, Head of Programmes

Elizabeth Kiewisch

"Projkete konzipieren wir so, dass sie möglichst effizient die grösste Wirkung für Mädchen erzielen."

Was motiviert dich bei Plan International Schweiz zu arbeiten? Was mich zu dieser Organisation geführt hat, war ihre Mission. Für mich sind Kinder und Jugendliche die Vorbilder von morgen, sie haben das Potenzial, die Welt zum Besseren zu verändern. Ein weiterer grosser Pluspunkt ist unser fantastisches, motiviertes Team, mit dem ich hier in der Schweiz und in unseren Büros auf der ganzen Welt zusammenarbeiten darf! 

Wie werden Projekte ausgewählt und welche Rolle spielen dabei lokale Partner? Unsere Projekte werden auf der Grundlage vom Bedarf und der Situation der Mädchen im jeweiligen Land, der thematischen Übereinstimmung mit unserem Organisationsauftrag und der Verfügbarkeit von Finanzmitteln ausgewählt. In Zusammenarbeit mit unserem Netzwerk aus 75 Ländern achten wir stets darauf, Projekte so zu konzipieren, dass sie auf möglichst effiziente Weise die grösste Wirkung für Mädchen erzielen. Vor Ort arbeiten wir in der Regel mit lokalen Partnern und Basisorganisationen zusammen, um ihre Kapazitäten aufzubauen und ihre Nachhaltigkeit zu gewährleisten. Die Unterstützung von Gruppen auf Gemeindeebene ist der Schlüssel zu einem echten, dauerhaften Wandel von Grund auf. 

Werden nur Mädchen gefördert? Weltweit sind es die Mädchen und Frauen, die die grösste Last der Geschlechterungleichheit tragen: Kinderheirat, Genitalverstümmelung, Verantwortung für den Haushalt übernehmen und oft wirtschaftlich abhängig sind. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Gleichstellung der Geschlechter ein reines Mädchenproblem ist. Eines unserer wichtigsten Botschaften als Organisation ist, dass die Gleichstellung der Geschlechter allen zugutekommt. Deshalb beziehen wir in unsere Arbeit Mädchen und Jungen, Frauen und Männer als Hauptakteure des Wandels hin zur Gleichstellung mit ein. 

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