Ihre Kinderpatenschaft in El Salvador trägt dazu bei, dass sich die Kinder in unseren Programmgebieten gesund entwickeln können.
Ihre Kinderpatenschaft in El Salvador trägt dazu bei, dass sich die Kinder in unseren Programmgebieten gesund entwickeln können. © Plan

Patenschaften und Spenden für Kinder in El Salvador

El Salvador ist das kleinste und zugleich das am dichtesten besiedelte Land Zentralamerikas. Das Leben dort ist von Gewalt geprägt. Plan International engagiert sich vor Ort, um die Lebensbedingungen von Kindern langfristig zu verbessern und setzt sich aktiv für die Durchsetzung der Kinderrechte ein. Unterstützen auch Sie die Rechte von Kindern und Spenden Sie für unsere Projektarbeit in El Salvador.

Ein Überblick

Plan in El Salvador
Plan International fördert Jugendliche gezielt durch berufliche Qualifizierungsmaßnahmen.

El Salvador ist das kleinste und zugleich das am dichtesten besiedelte Land Zentralamerikas. Im Norden grenzt es an Guatemala und Honduras, im Süden mit einer Küstenlänge von rund 300 Kilometern an den Pazifischen Ozean. Das Land wird von einer Vulkankette durchzogen und liegt mitten in einem Erdbebengebiet. In den Küstenregionen herrscht tropisches, im Hochland eher gemäßigtes Klima.

1821 wurde El Salvador unabhängig von der einstigen Kolonialmacht Spanien. 60 Jahre später wurde das letzte indigene Gemeindeland enteignet und so gelang es einer kleinen Minderheit von Kaffeebauern, sich große Teile des Landes anzueignen und wichtige Positionen zu besetzen. 1980 kam es zu einem Bürgerkrieg zwischen der Militärregierung und mehreren Oppositionsgruppen, die sich zur Rebellenbewegung FMLN zusammengeschlossen hatten. Der Krieg ging als einer der grausamsten in die Geschichte Zentralamerikas ein. Erst im Januar 1992 wurde er durch einen Friedensvertrag beendet.

Zur Situation heute

In den Wahlen vom März 2009 unterlag die rechtsgerichtete ARENA-Partei nach rund 20 Jahren an der Regierung erstmals der linken Befreiungsfront FMLN. Präsident ist seit 2014 Salvador Sánchez Cerén. Kaffee ist auch heute noch eines der wichtigsten Handelsgüter und ein Großteil der natürlichen Bewaldung ist im Laufe der Jahre Kaffeeplantagen und Ackerland gewichen. Bodenerosion und eine hohe Gewässerverschmutzung, vor allem durch den Gold- und Silberbergbau, stellen gravierende Umweltprobleme dar. Nach wie vor prägt Gewalt das Leben in El Salvador.

Plan International in El Salvador

Plan International arbeitet seit 1976 in El Salvador. 2017 erreichte Plan International das Umfeld von über 35.000 Patenkindern und ihren Familien. Unsere Programmgebiete liegen in besonders von Armut betroffenen ländlichen und teils auch städtischen Gemeinden im Norden und Südwesten des Landes.

Arbeitsansatz von Plan International

Unser Arbeitsansatz, die kindorientierte Gemeindeentwicklung, beruht auf den Grundrechten von Kindern: das Recht auf Leben, Entwicklung, Mitwirkung und Schutz. Kindorientierte Gemeindeentwicklung bedeutet mit und für Kinder zu arbeiten. Mädchen und Jungen, Jugendliche, ihre Familien und Gemeinden sind an der Planung und Durchführung von Projekten beteiligt, um ihre eigene Entwicklung voranzubringen. Die Gemeinde trägt Verantwortung für die Projekte, damit deren Nachhaltigkeit gesichert wird, auch nachdem wir unsere Arbeit in diesem Gebiet beendet haben. Von zentraler Bedeutung ist es, Kompetenzen von Gemeindemitgliedern zu stärken, damit sie sich mit den Herausforderungen ihrer Gemeinden aktiv auseinandersetzen können. Dies trägt dazu bei, strukturelle Kinderarmut zu beseitigen.

Da der Staat eine wichtige Rolle bei der Umsetzung und Einhaltung der Kinderrechte spielt, arbeiten wir mit Regierungsstellen zusammen und unterstützen sie darin, ihre Verpflichtungen gegenüber den Gemeindemitgliedern wahrzunehmen und vorhandene Gesetze und Vorgaben umzusetzen. Gleichzeitig informieren wir die Menschen in den Gemeinden über ihre Rechte und bestärken sie darin, diese einzufordern. Wir setzen uns besonders für ausgegrenzte und benachteiligte Kinder ein, damit sie ihre Rechte wahrnehmen und den Kreislauf von Diskriminierung, gesellschaftlicher Nichtteilhabe und Kinderarmut durchbrechen können.

Herausforderung: Mangelernährung von Kleinkindern, fehlende frühkindliche Förderung

Die Zahl der unterernährten Kinder wie auch die Kindersterblichkeitsrate ist in ländlichen Regionen etwa doppelt so hoch wie in den Städten. Dies liegt vor allem daran, dass es an sauberem Wasser, sanitären Einrichtungen und Gesundheitsdiensten mangelt. Viele Eltern wissen zu wenig über die Voraussetzungen für ein gesundes Aufwachsen von Kindern, wie beispielsweise über gesunde Ernährung und wie sie Krankheiten besser vorbeugen können.

Häufig leiden junge Mütter an Infektionen und Krankheiten während der Schwangerschaft, doch gerade in ländlichen Regionen fehlen Gesundheitsdienste, die eine medizinische Betreuung ermöglichen. Darüber hinaus gibt es nur wenige Vorschulen oder Einrichtungen zur frühkindlichen Förderung und das Pflege und Lehrpersonal ist oft nur unzureichend qualifiziert und geschult.

Plan-Programm: „Frühkindliche Förderung für einen guten Start ins Leben“

Um die Unter- und Mangelernährung bei Kleinkindern zu senken, schulen wir ehrenamtliche Gesundheitsteams, die vor allem junge Eltern über gesunde Ernährung, die Bedeutung des Stillens und Wachstumskontrollen bei Kleinkindern informieren. Außerdem zeigen sie den Eltern, wie sie den häufig auftretenden Durchfallerkrankungen vorbeugen und einfache Kinderkrankheiten behandeln können.

Wir arbeiten in diesem Programm eng mit dem Gesundheitsministerium zusammen, damit die Gesundheitsversorgung für Kinder und Schwangere in ländlichen Regionen weiter verbessert wird. In Zusammenarbeit mit den staatlichen Behörden entwickeln wir Konzepte, um Kleinkinder besser zu betreuen und zu fördern. So sind weitere Gesundheits- und Ernährungszentren sowie Einrichtungen zur frühkindlichen Förderung geplant. Außerdem unterstützen wir die Einrichtungen mit Büchern, Spielzeug und Lehrmitteln sowie Informationsmaterial für die Eltern.

Herausforderung: Das hohe Ausmaß von Gewalt

El Salvador zählt zu den gewalttätigsten Ländern Lateinamerikas, mit einer der höchsten Mordraten weltweit. Die hohe Jugendarbeitslosigkeit, der Mangel an Bildungseinrichtungen in den Armenvierteln, Perspektivlosigkeit und Drogenkonsum treiben viele Jugendliche dazu, sich organisierten Jugendbanden, sogenannte Maras, anzuschließen.

Aber auch Gewalt innerhalb der Familie, vor allem gegenüber Frauen und Kindern, prägt das gesellschaftliche Bild. Die Formen können sehr unterschiedlich sein: Sie reichen von körperlicher Bestrafung bis hin zu Kindesmissbrauch und Vergewaltigung. Ein großes Problem stellt auch das hohe Ausmaß der Gewalt an Schulen dar.

Plan-Programm: „Gewalt vorbeugen, Kinder schützen“

Wir sensibilisieren Eltern, Lehrer und Schüler wie auch Schulbehörden und Regierungsvertreter für diverse Gewaltformen an Schulen und ihre Auswirkungen auf Kinder. Ziel ist es, der Gewalt vorzubeugen, aber auch dafür zu sorgen, dass Täter besser verfolgt und Opfer geschützt werden. Zu diesem Zweck fördern wir den Aufbau schützender Netzwerke vor allem für Mädchen, und richten in den Schulen Beobachtungsstellen ein, die Fällen von Gewalt und sexueller Belästigung nachgehen.

Vor allem schulen wir Eltern, Lehrer und Schüler in Gewaltprävention und Friedenserziehung. Malaktionen, Musik- und Theaterprojekte helfen Kindern und Jugendlichen, Konflikte darzustellen und zu lernen, sich zu schützen. Besonders beim Sport lernen sie, sich zu integrieren und Teamgeist zu entwickeln, aber auch Aggressionskontrolle und Selbstbeherrschung.

Herausforderung: Armut und soziale Ausgrenzung

Nur 50 bis 60 Prozent der Kinder besuchen eine weiterführende Schule. Ein Drittel der 20- bis 24-Jährigen hat keine Ausbildung oder ist arbeitslos. Gerade junge Menschen sind oft gezwungen, für wenig Geld zu arbeiten oder kurzfristige Kündigungen in Kauf zu nehmen. Zugang zu Krediten haben sie in der Regel nicht. Perspektivlosigkeit treibt viele Jugendliche zu besonders riskanten Alternativen: Dazu gehören illegale Einwanderung in die USA, kriminelle Jugendbanden, Drogen und Prostitution. Für Frauen stellt sich die Situation besonders schwer dar, da sie mit minimalen finanziellen Mitteln die Kinder versorgen und den Haushalt führen müssen. Hinzu kommt eine extrem hohe Zahl von Teenager-Schwangerschaften. Oft wissen die Jugendlichen nicht genug über Verhütung und sexuelle Gesundheit. In der Schule findet sexuelle Aufklärung kaum oder gar nicht statt. Ignoranz, Tabus und Vorurteile bestimmen das Denken.

Plan-Programm: „Zukunftschancen für Kinder und Jugendliche sichern“

Ziel dieses Programms ist es, für Kinder und Jugendliche, insbesondere Mädchen und Frauen, das Recht auf wirtschaftliche Sicherheit, Bildung sowie auf sexuelle und reproduktive Gesundheit umzusetzen. Wir schulen Gemeindemitglieder und Mitarbeiter von Gesundheitsdiensten darin, Jugendliche über sexuelle und reproduktive Gesundheit aufzuklären und sie über Verhütungsmethoden und HIV-Prävention zu informieren.

Zu diesem Zweck werden Aufklärungskampagnen in Schulen und Gemeinden veranstaltet. Wir unterstützen junge Menschen dabei, sich eine eigene Existenz aufzubauen, und bieten berufsbildende Maßnahmen an. Gerade in ländlichen Gebieten geht es oft darum, neue Einnahmequellen zu erschließen. Das können landwirtschaftliche Unternehmen oder Fischzucht sein, aber auch Projekte im Tourismusbereich oder Kunsthandwerk. Damit junge Erwachsene Ideen umsetzen können, kooperieren wir mit Mikrokreditorganisationen, die auch technische Unterstützung inklusive Trainings in der Geschäftsentwicklung und Leitung von Kleinstunternehmen anbieten.

Herausforderung: Mangelnde Umsetzung von Kinderrechten und Partizipation

Kinder und Jugendliche nehmen kaum an Entscheidungen teil, die ihr Leben und ihre Zukunft bestimmen. Diese Ausgrenzung aus Entscheidungsprozessen zieht sich durch sämtliche Lebensbereiche: die Familie, die Schule und die Gemeinde. Gleichzeitig werden Kinder und Jugendliche nicht als Bürger mit allen ihnen zustehenden Rechten wahrgenommen. Die Gesellschaft fokussiert sich im Wesentlichen auf Erwachsene; die Meinungen und Rechte von Kindern werden nur gering geachtet. Insbesondere Mädchen leiden unter geschlechtsspezifischer Diskriminierung und Gewalt. Sowohl auf lokaler wie auch auf nationaler Ebene fehlen Mechanismen und Institutionen, die Kinderrechte und Partizipationsmöglichkeiten in der Gesellschaft verankern.

Plan-Programm: „Partizipation von Kindern und Jugendlichen ermöglichen“

In Aufklärungskampagnen engagieren wir uns gegen Missbrauch und Diskriminierung von Kindern in der Familie, Schule, Gemeinde und anderen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. Eltern, Kinder und Gemeindemitglieder werden über Kinderrechte informiert und für die Auswirkungen von Gewalt sensibilisiert, damit sie sich gegen die verschiedenen Formen von Gewalt einsetzen. Wir klären über illegalen Menschenhandel auf und setzen uns dafür ein, dass besonders benachteiligte Kinder, wie Waisen, sozial integriert werden. Ein wichtiges Anliegen ist es, alle Kinder in ein Geburtenregister einzutragen. Kinder und Jugendliche organisieren sich in Gruppen und lernen, etwa über Medienprojekte, sich aktiv für ihre Interessen und Rechte einzusetzen und sich in gesellschaftliche Entscheidungsprozesse einzubringen. Außerdem arbeiten wir daran, dass Kindesschutz und Beteiligung von Kindern im Rahmen der nationalen Gesetzgebung berücksichtigt und umgesetzt werden.

Herausforderung: Zunehmende Naturkatastrophen

El Salvador ist eines der am stärksten von Naturkatastrophen betroffenen Länder. 95 Prozent der Menschen leben in hochgradig gefährdeten Regionen. In den letzten Jahrzehnten wurde das Land von zahlreichen Erdbeben und Tropenstürmen getroffen, welche schwere Überschwemmungen und Erdrutsche auslösten. Kinder sind im Katastrophenfall besonders gefährdet und traumatisiert. Die schnell errichteten Notunterkünfte sind häufig überfüllt, die hygienischen und sanitären Bedingungen mangelhaft. Mädchen sind in erhöhtem Maß Belästigung und sexuellen Übergriffen ausgesetzt.

Plan-Programm: „Kindzentrierter Katastrophenschutz“

Wir führen Katastrophenschutz mit und für Kinder durch. In Schulungen lernen sie, wie sie sich selbst im Katastrophenfall schützen und organisieren können. Aber auch Erwachsene, Lehrkräfte und Gesundheitshelfer trainieren mit Plan International für den Ernstfall und erfahren, wie sie Risiken reduzieren können. Gemeinsam mit dem Bildungsministerium erstellen und überarbeiten wir Lehrpläne für den Katastrophenschutz in Schulen. Im akuten Katastrophenfall leisten wir Soforthilfe, achten auf Schutzmaßnahmen für betroffene Kinder und bieten psychosoziale Unterstützung sowie Bildungsangebote für Kinder.