Ihre Patenschaft in den Philippinen hilft Kinder vor Ort zu schützen.
Ihre Patenschaft in den Philippinen hilft Kinder vor Ort zu schützen. © Plan

Patenschaften und Spenden für Kinder in den Philippinen

Die Republik der Philippinen besteht aus einem südostasiatischen Archipel mit aktiven Vulkanen. Er umfasst 7.500 Inseln, von denen rund 2000 bewohnt sind. Korruption, hohe Arbeitslosigkeit, fortschreitende Verstädterung und Umweltzerstörung gehören zu den großen Herausforderungen des Landes. Plan International setzt sich unter anderem für die Chancen von Kindern und für die Katastrophenvorsorge ein. Helfen auch Sie den Kindern im Land mit Ihrer Spende.

Welcome to the Philippines

Welcome to the Philippines

Sind Sie neugierig, wie es ist, in den Philippinen zu leben? Roxanne stellt uns ihre Lebensweise vor. Dieses Video produzierte sie zusammen mit ihren Freunden, die auch an den Programmen von Plan International Philippinen in der Gemeinde beteiligt sind.

Ein Überblick

Plan in den Philippinen
Mit einer Kinderpatenschaft in den Philippinen unterstützen Sie Ihr Patenkind, dessen Familie und gleichzeitig die ganze Gemeinde.

Die Philippinen sind ein Inselstaat in Südostasien. Der philippinische Archipel umfasst etwa 7.500 Inseln, von denen rund 2000 bewohnt sind. Die drei Hauptinselgruppen sind Luzon im Norden, Mindanao im Süden sowie die dazwischen gelegene Inselgruppe Visayas. Viele der kleineren Inseln sind sehr abgelegen und nur schwer zu erreichen. Mehr als 65 Prozent des Landes sind gebirgig. Entlang der Küste liegen schmale und auch ausgedehntere Tiefebenen. Die Region weist eine hohe vulkanische Aktivität auf und auch Erdbeben ebenso wie tropische Stürme kommen häufig vor.

Die Bevölkerung ist sehr jung und etwa 15 Prozent der Bevölkerung zählen zu den 110 ethnischen Minderheiten, die vor allem in Mindanao leben. Viele Menschen ziehen vom Land in die Städte, wo bereits knapp 50 Prozent der Bevölkerung lebt. Der zunehmende Siedlungsdruck stellt das Land vor große ökologische Herausforderungen.

Mitte des 16. Jahrhunderts kolonialisierten die Spanier das Land. In der Folge wurden die Philippinen christianisiert. Lediglich in einigen Regionen behielt die Bevölkerung ihren Glauben bei, vor allem in Mindanao, wo noch heute der Islam verbreitet ist und auch animistische Religionen praktiziert werden. Forderung nach gesellschaftlicher Gleichstellung und politischer Unabhängigkeit führten 1896 zur Philippinischen Revolution. Aber erst nach dem 2. Weltkrieg wurden die Philippinen unabhängig. Zwischen 1972 und 1987 errichtete Ferdinand E. Marcos eine Diktatur. Obwohl in der Folge Wahlen abgehalten wurden, blieb die Situation im Land instabil. Verschiedene gesellschaftliche Konflikte, Korruption, Gewalt und Bürgerkrieg prägen den Alltag bis in die heutige Zeit.

Zur Situation heute

Obwohl die philippinische Wirtschaft sich in den letzten Jahren positiv entwickelt hat und die Regierung ihre sozialpolitischen Bemühungen weiter intensiviert, lebt immer noch etwa ein Viertel der Menschen in Armut. Besonders für Jugendliche und junge Erwachsene ist die hohe Arbeitslosenquote ein großes Problem.

In jüngster Zeit sind politische Voraussetzung geschaffen worden, um den seit Jahren geführten Bürgerkrieg in Mindanao um Autonomie von Teilgebieten dauerhaft zu befrieden. Allerdings kommt es auch weiterhin zu bewaffneten Auseinandersetzungen mit kommunistischen Aufständischen. Auch von islamistischem Terror wird das Land immer wieder heimgesucht. Seit 2016 ist Rodrigo Duterte Präsident des Landes.

Plan International in den Philippinen

Im Jahr 2015 erreichte Plan International mit seiner Arbeit das Umfeld von 38.000 Patenkindern und ihren Familien. In unseren vorwiegend ländlichen Programmgebieten sind 40 Prozent der Menschen ärmer als der nationale Durchschnitt.

Arbeitsansatz von Plan International

Unser Arbeitsansatz, die kindorientierte Gemeindeentwicklung, beruht auf den Grundrechten von Kindern: das Recht auf Leben, Entwicklung, Mitwirkung und Schutz. Kindorientierte Gemeindeentwicklung bedeutet mit und für Kinder zu arbeiten. Mädchen und Jungen, Jugendliche, ihre Familien und Gemeinden sind an der Planung und Durchführung von Programmen und Projekten beteiligt, um ihre eigene Entwicklung voranzubringen. Die Gemeinde trägt Verantwortung für die Programme, damit deren Nachhaltigkeit gesichert wird, auch nachdem wir unsere Arbeit in diesem Gebiet beendet haben. Von zentraler Bedeutung ist es daher, überholte Denkweisen zu ändern und die Kompetenzen von Gemeindemitgliedern zu stärken, damit sie sich mit den Herausforderungen ihrer Gemeinden aktiv auseinandersetzen können. Dies trägt dazu bei, strukturelle Kinderarmut zu beseitigen.

Da der Staat eine wichtige Rolle bei der Umsetzung und Einhaltung der Kinderrechte spielt, arbeiten wir mit Regierungsstellen zusammen und unterstützen sie darin, ihre Verpflichtungen gegenüber den Gemeindemitgliedern wahrzunehmen und vorhandene Gesetze und Vorgaben umzusetzen. Gleichzeitig informieren wir die Menschen in den Gemeinden über ihre Rechte und bestärken sie darin, diese einzufordern. Wir setzen uns besonders für ausgegrenzte und benachteiligte Kinder ein, damit sie ihre Rechte wahrnehmen und den Kreislauf von Diskriminierung, gesellschaftlicher Nichtteilhabe und Kinderarmut durchbrechen können.

Herausforderung: Naturkatastrophen und gesellschaftliche Konflikte

Das Klima auf den Philippinen ändert sich. Schwere Regenfälle und tropische Wirbelstürme kommen häufiger vor und fallen stärker aus als in der Vergangenheit. Gleichzeitig dauern ausgeprägte Trockenphasen länger an. Die Philippinen zählen zu den am meisten von Naturkatastrophen betroffenen Ländern weltweit. In jüngster Zeit haben über 300 extreme Wettereignisse, darunter der schwere Wirbelsturm Haiyan im November 2013, das Land heimgesucht und große Schäden angerichtet. Ein weiteres Problem sind verschiedene gesellschaftliche Konflikte, die immer wieder zu bewaffneten Auseinandersetzungen und Anschlägen führen. Kinder leiden besonders unter den Auswirkungen von Katastrophen und Konflikten, die ihr Recht auf Bildung, Gesundheit und Sicherheit verletzen.

Plan-Programm: „Kindorientierte Katastrophenvorsorge und -hilfe“

Wir unterstützen die Gemeinden darin, Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen und Schutzmechanismen zu entwickeln, um die Risiken in den Gemeinden zu minimieren und bestmöglich auf drohende Gefahren vorbereitet zu sein. Außerdem erarbeiten wir konkrete Notfallpläne für verschiede Katastrophen- und Krisenszenarien. Dazu zählen insbesondere die Auswirkungen des Klimawandels. Die Kinder sind dabei aktiv beteiligt und bringen ihre Ideen, Wünsche und Ansichten ein. Gezielt wenden wir uns an die Schulen. Wir wollen erreichen, dass Schulen ein Ort der Sicherheit sind. Dazu unterstützen wir sie dabei, entsprechende Strategien zu entwickeln und setzen uns dafür ein, dass Schutz vor Katastrophen und gewaltfreie Konfliktlösungen auch im Unterricht thematisiert werden. Über gemeindebasierte Spargruppen versetzen wir Familien in die Lage, finanzielle Reserven aufzubauen. So können sie mit herausfordernden Situationen besser umgehen und sind wirtschaftlich gestärkt. Im akuten Katastrophenfall leisten wir Soforthilfe und fokussieren uns dabei auf den Schutz vor Gewalt und Missbrauch sowie auf Bildung der Kinder und psychosoziale Betreuung. Wir stimmen die Maßnahmen mit den lokalen Behörden ab und arbeiten mit Regierungsstellen daran, den staatlichen Katastrophenschutz weiterzuentwickeln und zu optimieren.

Herausforderung: Beschränkte Bildungsmöglichkeiten für Kinder und junge Erwachsene

Landesweit geht etwa jedes zehnte Kind nicht zur Schule. Obwohl die Einschulungsraten insgesamt gestiegen sind, besuchen in einigen Regionen deutlich weniger Kinder die Grund- und weiterführende Schule als im Landesdurchschnitt. Die häufigsten Ursachen sind frühe Partnerschaften oder Eheschließungen, unzureichendes Familieneinkommen und mangelndes Interesse an Schulbildung. Fehlender Zugang zu Bildung hat oftmals Arbeitslosigkeit zur Folge. Davon sind auf den Philippinen mehr als 17 Prozent der Jugendlichen und besonders häufig junge Mütter betroffen.

Plan Programm: „Bildungsmöglichkeiten schaffen“

Unser Ziel ist es, Jugendlichen Bildung und notwendige Fähigkeiten zu vermitteln, so dass sie einen Schulabschluss erlangen und gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben. Dabei liegt ein Schwerpunkt unserer Arbeit auf dem Übergang von der Schul- zur Arbeitswelt. Besonders benachteiligten Kindern, die nicht zur Schule gehen, unterbreiten wir passende Bildungsangebote, um ihnen einen erfolgreichen Schulabschluss zu ermöglichen. Durch enge Zusammenarbeit mit Regierungsstellen und anderen Institutionen erreichen wir, dass weitere finanzielle Mittel und Ressourcen für die Verbesserung der Bildungssituation von marginalisierten Kindern und Jugendlichen zur Verfügung gestellt werden.

Wir stärken die Kompetenzen der Jugendlichen durch gezielte Trainings, sodass sie über die Voraussetzungen verfügen, um erfolgreich an unseren beruflichen Qualifizierungsmaßnahmen teilzunehmen. Alternativ entwickeln wir gemeinsam mit Jugendlichen Perspektiven für eine wirtschaftliche Selbstständigkeit, etwa im Handel, Handwerk oder in der Landwirtschaft. Wichtige Kernkompetenzen in diesem Zusammenhang sind etwa wirtschaftliches Grundwissen, Umgang mit Geld oder verbesserte Kommunikationsfähigkeiten. Wir vermitteln aber auch wichtiges Wissen zu allgemeineren lebensbezogenen Themen wie sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte. Bei der Umsetzung unseres Ansatzes zur wirtschaftlichen Stärkung von Jugendlichen, arbeiten wir mit Behörden, verschiedenen Bildungsträgern und ansässigen Firmen zusammen, um die Maßnahmen auf die Anforderungen der Wirtschaft und des Arbeitsmarktes abzustimmen.

Herausforderung: Frühkindliche Gesundheit ist nicht gewährleistet

Vor allem in ländlichen und armen Regionen des Landes sind viele Kinder untergewichtig und in ihrer Entwicklung beeinträchtigt. Hauptursache ist eine unzureichende und einseitige Ernährung. Hinzu kommen kurze Stillzeiten, ausbleibende Behandlung von Infektionen sowie fehlende ärztliche Betreuung während der Schwangerschaft und nach der Geburt. Landesweit leidet mehr als 20 Prozent der Bevölkerung unter Ernährungsunsicherheit. Fehlender Zugang zu sicherem Trinkwasser begünstigt außerdem die Ausbreitung von Durchfallerkrankungen, die zu den Haupttodesursachen von Kindern unter fünf Jahren zählen.

Plan-Programm: „Ernährung und Gesundheit“

Im Rahmen unseres Programms setzen wir uns besonders für Kinder ein, die chronisch mangelernährt sind. Unser Hauptaugenmerk legen wir auf die Phase vom Beginn der Schwangerschaft bis zum Ende des zweiten Lebensjahres. Wir klären über breit angelegte Kampagnen darüber auf, wie wichtig es ist, Kinder in den ersten sechs Lebensmonaten voll zu stillen und wie auf altersgerechte Beikost umgestellt werden kann. Wir unterstützen Familien dabei, selbst Gemüse und Obst anzubauen, damit sie in der Lage sind, ihre Ernährungssituation eigenverantwortlich zu verbessern.

Gemeinsam mit Behörden arbeiten wir daran, dass staatliche Programme zur Versorgung mit Nahrungsergänzungsmitteln für Kinder und Mütter und zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung von Kleinkindern sowie gemeindebasierte Hilfsangebote für akut unterernährte Kinder in den Projektgebieten umgesetzt und nachgehalten werden. Wir setzen uns außerdem gezielt dafür ein, medizinisches Personal besser zu qualifizieren, um auch in abgelegenen Gemeinden das lokale Gesundheitswesen zu stärken. Schließlich verfolgen wir weiter konsequent unser Ziel, alle Haushalte mit einer Latrine auszustatten und die Trinkwasserversorgung zu verbessern. Durch Hygieneschulungen vermitteln wir Kindern ebenso wie Erwachsenen einfache und wichtige Standards, wie regelmäßiges Händewaschen.

Herausforderung: Gewalt, Missbrauch und Ausbeutung

Armut zwingt Kinder dazu, die Schule zu verlassen und eine Arbeit zu suchen. Etwa 5,5 Millionen philippinische Kinder und Jugendliche müssen arbeiten. Viele verdingen sich als Haushaltshilfen oder gehen sogar einer gefährlichen oder schädlichen Tätigkeit nach. Die Bedingungen sind oft ausbeuterisch. Häusliche Gewalt ist in den Philippinen weit verbreitet. 20 Prozent aller verheirateten Frauen geben an, Gewalt durch den Ehemann erfahren zu haben. Nur etwa 30 Prozent der Frauen, die physischen oder sexuellen Missbrauch erfahren haben, wenden sich an Stellen, die Hilfe anbieten. Sowohl für Jungen als auch für Mädchen besteht die Gefahr, in die Fänge von Schleppern zu geraten. Sexuelle Ausbeutung von Kindern findet zunehmend über das Internet statt und ist Teil einer milliardenschweren Cybersex-Industrie.

Plan-Programm: „Kinderschutz verbessern“

Das Programm zielt darauf ab, alle Formen von Gewalt, Misshandlung, Vernachlässigung und Ausbeutung zu beseitigen, die sich negativ auf die Entwicklung von Kindern auswirken und ist eng mit unseren Maßnahmen zur Verminderung von Risiken im Zusammenhang mit Naturkatastrophen, Klimawandel und Krisensituationen verzahnt. Wir arbeiten weiterhin daran, Kindesschutzmechanismen in den Gemeinden zu installieren. Dies erreichen wir auch durch die enge Kooperation mit den lokalen Behörden. Indem wir den Schutz von Kindern auf verschiedenen Ebenen vernetzen, erhöhen wir die Wirksamkeit. Außerdem setzen wir uns dafür ein, dass der Kinderschutz noch stärker in die Gesetzgebung verankert wird und bestehende Gesetze umgesetzt werden. Wir klären Eltern, Lehrkräfte und Gemeindevorstände über Kinderschutzaspekte auf, damit Verstöße erkannt, gemeldet und verfolgt werden. Schließlich entwickeln wir innovative Kinderschutzkonzepte um Prostitution, organisierter Online-Pornographie sowie sexualisierter Gewalt gegen Jungen und Mädchen zu begegnen.