Ihre Kinderpatenschaft in Mali fördert vor Ort unsere Bildungsprogramme für Kinder.
Ihre Kinderpatenschaft in Mali fördert vor Ort unsere Bildungsprogramme für Kinder. © Plan

Patenschaften und Spenden für Kinder in Mali

In Mali setzen wir von Plan International uns dafür ein, dass weniger Kinder aufgrund unzureichender medizinischer Versorgung sterben müssen. Deshalb arbeiten wir daran, grundlegende Gesundheitsdienste für Kinder und Mütter bereit zu stellen. Wir helfen, den Schulunterricht kinderfreundlicher zu gestalten und Familien ein regelmäßiges Einkommen zu ermöglichen. Des Weiteren stärken wir die Rechte der Kinder und setzen uns gegen schädliche Praktiken wie etwa die Genitalverstümmelung ein. Helfen auch Sie mit Ihrer Spende.

Mali

Welcome to Mali

Sind Sie neugierig, wie es ist, in Mali zu leben? Hawa stellt uns ihre Lebensweise vor. Dieses Video produzierte sie zusammen mit ihren Freunden, die auch an den Programmen von Plan International Mali in der Gemeinde beteiligt sind.

Ein Überblick

Patenschaften und Spenden für Kinder in Mali
Republik Mali

Mali ist ein westafrikanisches Binnenland, das im Westen an Mauretanien, Senegal und Guinea, im Osten an Niger und an Burkina Faso, im Norden an Algerien und im Süden an die Elfenbeinküste grenzt. Der südliche Landesteil ist von Savannen geprägt und wird von den Flüssen Niger und Senegal durchzogen. Während diese Gebiete sich für die Landwirtschaft besser eignen und dichter besiedelt sind, beherbergen die Wüsten im Norden des Landes nur sehr wenige Menschen, die traditionell ein Leben als Nomaden führen. Das Bevölkerungswachstum Malis zählt zu den höchsten der Welt und der Anteil junger Menschen im Land ist ebenfalls sehr hoch.

Vor der Kolonialzeit waren die Gebiete des heutigen Mali Teil mächtiger Reiche afrikanischer Herrscher. Ende des 19. Jahrhunderts gewannen die Franzosen an Einfluss und kolonialisierten das gesamte Land bis 1899. Nach der Unabhängigkeit im Jahre 1960 etablierte sich in Mali ein sozialistisches Einparteiensystem. Ein Staatsstreich bereitete 1991 den Weg für die ersten demokratischen Wahlen. In der Folge zeichnete sich Mali durch eine politische Stabilität aus, die im regionalen Vergleich als vorbildlich galt.

Zur Situation heute

Mali zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Trotz einiger wirtschaftlicher Fortschritte gelingt es nicht, die Mehrheit der Bevölkerung aus der Armut zu führen. Besonders junge Menschen sehen sich mit erheblichen wirtschaftlichen Problemen konfrontiert. 2012 brachten Rebellengruppen im Norden weite Teile des Landes unter ihre Kontrolle und riefen einen autonomen Staat aus.

Erst durch eine internationale Militäraktion unter Führung Frankreichs konnte die Souveränität des Landes wiederhergestellt werden. Die Krise hat viele Probleme Malis weiter verschärft und dazu geführt, dass Hunderttausende aus ihrer Heimat vertrieben worden sind. Die Sicherheitssituation bleibt angespannt. Seit 2013 ist Ibrahim Boubacar Keita Präsident des Landes.

Plan International in Mali

Plan International arbeitet seit 1976 in Mali und erreichte mit seinen Programmen im Jahr 2015 das Umfeld von mehr als 42.000 Patenkindern und ihren Familien. Wir arbeiten in ländlichen und strukturschwachen Gebieten, die von besonderer Armut geprägt sind.

Arbeitsansatz von Plan International

Unser Arbeitsansatz, die kindorientierte Gemeindeentwicklung, beruht auf den Grundrechten von Kindern: das Recht auf Leben, Entwicklung, Mitwirkung und Schutz. Kindorientierte Gemeindeentwicklung bedeutet mit und für Kinder zu arbeiten. Mädchen und Jungen, Jugendliche, ihre Familien und Gemeinden sind an der Planung und Durchführung von Programmen und Projekten beteiligt, um ihre eigene Entwicklung voranzubringen. Die Gemeinde trägt Verantwortung für die Programme, damit deren Nachhaltigkeit gesichert wird, auch nachdem wir unsere Arbeit in diesem Gebiet beendet haben. Von zentraler Bedeutung ist es daher, überholte Denkweisen zu ändern und die Kompetenzen von Gemeindemitgliedern zu stärken, damit sie sich mit den Herausforderungen ihrer Gemeinden aktiv auseinandersetzen können. Dies trägt dazu bei, strukturelle Kinderarmut zu beseitigen.

Da der Staat eine wichtige Rolle bei der Umsetzung und Einhaltung der Kinderrechte spielt, arbeiten wir mit Regierungsstellen zusammen und unterstützen sie darin, ihre Verpflichtungen gegenüber den Gemeindemitgliedern wahrzunehmen und vorhandene Gesetze und Vorgaben umzusetzen. Gleichzeitig informieren wir die Menschen in den Gemeinden über ihre Rechte und bestärken sie darin, diese einzufordern. Wir setzen uns besonders für ausgegrenzte und benachteiligte Kinder ein, damit sie ihre Rechte wahrnehmen und den Kreislauf von Diskriminierung, gesellschaftlicher Nichtteilhabe und Kinderarmut durchbrechen können.

Herausforderung: Bildungsmöglichkeiten sind beschränkt

In der Vergangenheit sind einige Fortschritte im Bildungssektor erreicht worden, da die Regierung entsprechende finanzielle Mittel bereitgestellt hat. Dennoch sind die Einschulungsraten im Vergleich immer noch sehr niedrig. Im Hinblick auf ihre Bildungschancen sind Mädchen, arme Kinder und Kinder aus ländlichen Regionen besonders stark benachteiligt.

Es stehen zu wenige Lehrkräfte und Schulen zur Verfügung. Viele Lehrkräfte sind ungenügend oder gar nicht ausgebildet und die durchschnittliche Klassengröße an Grundschulen beträgt mehr als 60 Kinder. Es mangelt an Unterrichtsmaterial und Ausstattung der Räumlichkeiten. Außerdem halten wirtschaftliche Probleme und traditionelle Auffassungen Familien davon ab, ihre Kinder zum Schulbesuch anzumelden. Weniger als fünf Prozent der Kinder haben die Möglichkeit, eine Einrichtung zur frühkindlichen Förderung zu besuchen.

Plan-Programm: „Lernende Kinder“

Mit unserem Programm setzen wir auf zwei Ebenen an: Wir möchten zum einen erreichen, dass mehr Angebote zur frühkindlichen Förderung bestehen, und zum anderen sowohl den Zugang zu Grund- und weiterführenden Schulen erweitern als auch die Unterrichtsqualität verbessern. Wir errichten Betreuungszentren in den Gemeinden und renovieren die bereits bestehenden Einrichtungen zur frühkindlichen Förderung.

Uns ist wichtig, dass den Kindern vielfältige pädagogische Angebote unterbreitet werden. Daher statten wir die Zentren mit Spielsachen, Lernmaterial und Gerätschaften für Aktivitäten im Freien aus. Wir binden Mütter über Trainings in die Betreuung von Kindergruppen ein, sodass Eltern aus der Nachbarschaft ihre Kinder tagsüber gut betreut wissen und ihrer Arbeit nachgehen können. Es ist für uns von zentraler Bedeutung, dass im Rahmen der frühkindlichen Betreuung besonders auf die Gesundheit der Kinder geachtet wird und sie ausgewogen ernährt werden.

Außerdem nutzen wir die Möglichkeit, Eltern dabei zu unterstützen, ihre Kinder frühzeitig in ein Geburtenregister eintragen zu lassen. Für Lehrkräfte bieten wir Qualifizierungsmaßnahmen an, um ihre didaktischen und methodischen Kompetenzen zu erweitern. An den Schulen richten wir Schulbüchereien ein, verbessern die Wasserversorgung sowie die sanitären Anlagen und bauen Schulkantinen. Für Schulspeisungen werden lokale Produkte verarbeitet, was gleichzeitig die landwirtschaftliche Produktion in der Region unterstützt. Über Aufklärungskampagnen setzen wir uns dafür ein, dass mehr Mädchen die Schule besuchen können. Außerdem stärken wir gezielt Mädchen, indem wir Schulmaterial an Töchter besonders bedürftiger Familien verteilen. Damit Kinder, die ihren Schulbesuch abgebrochen haben, wieder in das Schulsystem integriert werden können, unterbreiten wir spezielle Förderangebote.

Herausforderung: Kindesschutz ist nicht gewährleistet

Etwa drei Viertel aller Kinder in Mali müssen einer Form von Arbeit nachgehen. Die Arbeitszeit beträgt nicht selten mehr als vier Stunden täglich. Während Mädchen traditionell eher im Haushalt helfen, verrichten Jungen oft Tätigkeiten bei der Feldarbeit. Körperliche Züchtigung zählt sowohl in vielen Familien als auch an Schulen zu den gängigen Erziehungsmethoden. Kinderheirat ist in Mali weit verbreitet und gesellschaftlich akzeptiert. Das gesetzliche Mindestalter ist mit 15 Jahren für afrikanische Verhältnisse niedrig. Entsprechend hoch ist der Anteil früher Schwangerschaften: Etwa ein Viertel aller Mädchen ist mit 16 Jahren schwanger oder bereits Mutter. Aufgrund starker traditionalistischer Opposition ist die Praxis der weiblichen Genitalverstümmelung bisher nicht verboten worden. Viele Kinder haben keine Geburtsurkunde, was mit einer Beschränkung ihrer Rechte einhergeht.

Plan-Programm: „Sichere Kindheit“

Im Rahmen unseres Programms möchten wir dazu beitragen, die erlassenen Kindesschutzgesetze der Regierung umzusetzen. Dazu führen wir Trainings in den Gemeinden durch, um über das Recht der Kinder auf Schutz und Unversehrtheit aufzuklären. Wir unterstützen Kinder und Jugendliche dabei, Radioprogramme zum Thema Kinderschutz und Gewalt gegen Kinder zu gestalten. Die Programme richten sich an Eltern, Lehrerinnen und Lehrer und an Vertreter lokaler Behörden und verleihen den Kindern und Jugendliche eine Stimme über die Grenzen der Gemeinden hinaus. Einen besonderen Schwerpunkt legen wir darauf, schädliche Praktiken, wie die weibliche Genitalverstümmlung oder Kinderheirat, in den Gemeinden abzuschaffen. Im Rahmen unserer Aufklärungskampagnen setzen wir verschiedene Medien ein und führen Diskussionsrunden in den Gemeinden durch. Ziel ist es, die Gemeinden davon zu überzeugen, dass diese Tradition die Rechte ihrer Töchter verletzt und nicht ihrem Wohl dient. Gemeinsam mit den lokalen Behörden arbeiten wir daran, dass Kinder frühzeitig in ein Geburtenregister eingetragen werden und auch ältere Kinder nachträglich eine Geburtsurkunde erhalten. Wir machen uns für die Gleichberechtigung der Geschlechter stark und setzen mit unserer globalen Kampagne Lernen ohne Angst ein starkes Zeichen gegen Gewalt an Schulen.

Herausforderung: Keine hinreichende Gesundheitsversorgung

Die Kinder- und Müttersterblichkeitsrate in Mali ist sehr hoch. Ein Grund dafür ist, dass viele Schwangere zu Hause entbinden und keine medizinische Hilfe in Anspruch nehmen, selbst wenn entsprechende Dienste zur sexuellen und reproduktiven Gesundheit vorhanden sind. Dabei spielen kulturell begründete Vorbehalte oder Geschlechterdiskriminierung eine Rolle. Außerdem sind die Wasserversorgung und die sanitäre Situation in vielen Gemeinden unzureichend, was die Ausbreitung von vermeidbaren Krankheiten begünstigt. Hinzu kommt, dass über ein Drittel aller Kinder mangelernährt ist. Dies geht mit einem erhöhten gesundheitlichen Risiko einher. Trotz verschiedener Bemühungen, Malaria einzudämmen, ist die Krankheit nach wie vor die häufigste Todesursache bei Kindern und Schwangeren.

Plan-Programm: „Gesunde Kinder“

Wir verbessern die Gesundheitsversorgung von Müttern und Kindern, indem wir Gesundheitsstationen mit medizinischen Gerätschaften und Medikamenten ausstatten. Für das Gesundheitspersonal bieten wir verschiedene Trainings an, um ihre Kompetenzen in Bereichen wie Geburtshilfe, Diagnose und Behandlung von Kinderkrankheiten und sexueller sowie reproduktiver Gesundheit zu verbessern. Außerdem wollen wir erreichen, dass mehr Kinder die Grundimpfungen erhalten. Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt ist die Malariaprophylaxe. Wir schulen Gemeindegruppen, sodass sie über die Infektionswege wissen, Maßnahmen zur Vorbeugung kennenlernen und erste Zeichen einer Malariaerkrankung erkennen können. Die Teilnehmenden geben ihr Wissen an andere Familien weiter. Mütter mit Säuglingen erhalten imprägnierte Moskitonetze, um ihre Kinder besser vor Mückenstichen zu schützen. Außerdem klären wir Schwangere und Mütter über gesunde und ausgewogene Ernährung von Kindern auf. In den Gemeinden führen wir Tests durch, um den Ernährungsstatus der Kinder zu überprüfen und gegebenenfalls weitere Maßnahmen zu ergreifen. Falls nötig werden auch Wurmkuren verabreicht. Über breit angelegte Aufklärungskampagnen tragen wir dazu bei, die hygienischen Standards in den Gemeinden zu verbessern. Wir arbeiten weiter daran, dass jede Familie eine Latrine nutzen kann. Um die Trinkwasserversorgung zu verbessern, installieren wir Bohrlöcher und Trinkwassersysteme. Gemeindemitglieder setzen sich in Trinkwasserkomitees dafür ein, dass die Anlagen gewartet werden und die Umgebung nicht verschmutzt wird, um weiterhin eine gute Wasserqualität zu gewährleisten.

Herausforderung: Wirtschaftliche Unsicherheit und Krisen

In ländlichen Regionen betreiben die meisten Familien Ackerbau für den Eigenbedarf. Die Erträge sind gering und es ist den Familien kaum möglich, Vorräte und finanzielle Reserven aufzubauen, um für Krisenzeiten vorzusorgen. Naturkatastrophen wie Dürren oder Überschwemmungen stellen daher große Risiken dar. Auch Epidemien oder politische Krisen können schnell die Versorgung mit dem Nötigsten gefährden.

Da keine finanziellen Dienstleistungen in Anspruch genommen werden können, ist es für die Familien sehr schwer, Investitionen zu tätigen, die ihre wirtschaftliche Situation verbessern oder Rücklagen zu bilden, auf die bei Bedarf zurückgegriffen werden kann. Außerdem sind die Gemeinden schlecht auf mögliche Katastrophenszenarien vorbereitet. Die nationale Katastrophenhilfe ist noch nicht ausgereift und erreicht abgelegene Gebiete nicht. Die innenpolitische Krise seit 2012 hat für viele Kinder schwerwiegende Folgen gehabt. Beispielsweise waren über die Hälfte aller Vertriebenen aus den nördlichen Landesteilen Kinder.

Plan-Programm: „Starke Gemeinden“

Das Programm führt erfolgreiche Ansätze weiter, die zum Ziel haben, die wirtschaftliche Situation der Familien zu stärken. Dazu unterstützen wir gemeindebasierte Spargruppen für Frauen. Die Frauen sparen regelmäßig Beträge an und nehmen bei Bedarf kleine Kredite auf.

Die finanziellen Mittel können zur Verbesserung des Einkommens oder für andere wichtige Ausgaben verwendet werden. Gemeinsam mit spezialisierten Partnern wollen wir den Familien helfen, ihre landwirtschaftlichen Erträge zu steigern und die Qualität der Produkte zu erhöhen. Die Familien lernen auch, wie sie ihre Produkte weiterverarbeiten und haltbar machen können, was dazu beitragen kann, bessere Verkaufspreise zu erzielen. Wir entwickeln Perspektiven für alternative Einkommensmöglichkeiten und bieten für Jugendliche und junge Erwachsene Maßnahmen zur beruflichen Qualifizierung an. Die Familien sollen besser auf Krisensituationen vorbereitet sein. Daher helfen wir dabei, Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen und Schutzmechanismen zu entwickeln, die Risiken in den Gemeinden minimieren.

Außerdem werden konkrete Notfallpläne für verschiedene Katastrophenszenarien erarbeitet. Durch regelmäßige Trainings eignen sich Erwachsene und Kinder wichtige Kompetenzen an, um sich selbst und andere zu schützen. Als Reaktion auf die Entwicklungen seit 2012 hat Plan International den Fokus besonders auf diejenigen Kinder gelegt, die von den Auswirkungen der gewaltsamen Auseinandersetzungen im Land betroffen sind. Im Rahmen unserer kindorientierten Katastrophenvorsorge und -hilfe sind psychosoziale Betreuung, die Einrichtung von kinderfreundlichen Zonen sowie Bildungsmaßnahmen für vertriebene Kinder wichtige Schwerpunkte.