Jedes Kind hat ein Recht auf Bildung, auch die Kinder in Kamerun. Helfen Sie mit einer Patenschaft.
Jedes Kind hat ein Recht auf Bildung, auch die Kinder in Kamerun. Helfen Sie mit einer Patenschaft. © Plan/James Stone

Patenschaften und Spenden für Kinder in Kamerun

In den vergangenen Jahren verzeichnet Kamerun einige wirtschaftliche Fortschritte. Das Land steht aber immer noch vor großen ökonomischen und strukturellen Herausforderungen. Kamerun gilt politisch als vergleichsweise stabil. Wir von Plan International setzen uns in Kamerun dafür ein, dass Kinder gesund und sicher aufwachsen und die Chance auf eine bessere Zukunft bekommen. Helfen auch Sie Kindern in Kamerun mit Ihrer Spende.

Ein Überblick

Patenschaften und Spenden für Kinder in Kamerun
Republik Kamerun

Das westafrikanische Land grenzt im Süden an Äquatorialguinea, Gabun und die Republik Kongo, im Osten an die Zentralafrikanische Republik sowie den Tschad und im Westen an Nigeria. Über 400 Kilometer verläuft im Südwesten die Küstenlinie zum Atlantischen Ozean. Während die flachen Küstengebiete niederschlagsreich und von dichtem Regenwald bewachsen sind, ist es im Landesinneren trockener. Die größeren und bedeutenderen Städte liegen im dichter besiedelten Westen und an der Küste. In Kamerun herrscht eine große ethnische und kulturelle Vielfalt. Über 200 verschiedene Sprachen und Dialekte sind verbreitet. Aufgrund des überdurchschnittlichen Bevölkerungswachstums ist der Anteil junger Menschen besonders hoch.

Ein Erbe der Kolonialzeit sind die Amtssprachen Französisch und Englisch. Nach der Unabhängigkeit von Frankreich im Jahre 1960 schlossen sich 1961 Ostkamerun und der englischsprachige Westen zum heutigen Kamerun zusammen. Es etablierte sich ein diktatorisches Einparteiensystem. Die ersten freien Wahlen wurden im Jahre 1992 abgehalten.

Zur Situation heute

Kamerun hat in der Vergangenheit einige wirtschaftliche Fortschritte erzielt und zählt zu den ökonomisch stärksten Ländern der Region. Dennoch bestehen immer noch große strukturelle Herausforderungen, die Investitionen erforderlich machen. Bisher ist es nicht gelungen, den Anteil der Bevölkerung, der in Armut lebt, nachhaltig zu senken, da das Bevölkerungswachstum die wirtschaftliche Entwicklung übertrifft. Politisch gilt Kamerun als vergleichsweise stabil. Paul Biya ist seit 1982 Staatspräsident des Landes. Er wurde im Jahre 2011 bei einer Wahl mit einer schwachen Beteiligung erneut in seinem Amt bestätigt. Seit 2015 führt eine chronische Unterversorgung mit Nahrungsmittel zu einer humanitären Krise im Norden des Landes, die durch Flüchtlingsbewegungen aus der Region um den Tschadsee sowie der Zentralafrikanischen Republik weiter verschärft wird.

Plan International in Kamerun

Plan International arbeitet seit 1996 in Kamerun. 2017 erreichten wir mit unseren Projekten das Umfeld von über 25.000 Patenkindern und ihren Familien, die in besonders armen und strukturschwachen ländlichen Regionen leben.

Arbeitsansatz von Plan International

Unser Arbeitsansatz, die kindorientierte Gemeindeentwicklung, beruht auf den Grundrechten von Kindern: das Recht auf Leben, Entwicklung, Mitwirkung und Schutz. Kindorientierte Gemeindeentwicklung bedeutet mit und für Kinder zu arbeiten. Mädchen und Jungen, Jugendliche, ihre Familien und Gemeinden sind an der Planung und Durchführung von Projekten beteiligt, um ihre eigene Entwicklung voranzubringen. Die Gemeinde trägt Verantwortung für die Projekte, um deren Nachhaltigkeit zu sichern, auch nachdem wir unsere Arbeit in diesem Gebiet beendet haben. Von zentraler Bedeutung ist es, Kompetenzen von Gemeindemitgliedern zu stärken, damit sie die Herausforderungen in ihren Gemeinden effektiv bewältigen können. Dies trägt dazu bei, strukturelle Kinderarmut zu beseitigen.

Da der Staat eine wichtige Rolle bei der Umsetzung und Einhaltung der Kinderrechte spielt, arbeiten wir mit Regierungsstellen zusammen und unterstützen sie darin, ihre Verpflichtungen gegenüber den Gemeindemitgliedern wahrzunehmen und vorhandene Gesetze und Vorgaben umzusetzen. Gleichzeitig bieten wir den Kindern und Erwachsenen in unseren Partner-Gemeinden Schulungen zu ihren Rechten an. Sie sollen in der Lage sein, ihre Rechte einzufordern. Wir setzen uns besonders für ausgegrenzte und benachteiligte Kinder ein, damit sie ihre Rechte wahrnehmen und den Kreislauf von Diskriminierung, gesellschaftlicher Nichtteilhabe und Kinderarmut durchbrechen können.

Herausforderung: Mädchen und Jungen haben nicht die gleichen Chancen

In den vergangenen zehn Jahren ist die Einschulungsrate für die Grundschule gestiegen. Allerdings bestehen trotzt dieser Entwicklung große Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen sowie zwischen Kindern auf dem Land und in der Stadt. Während für die Vorschule noch ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Jungen und Mädchen besteht, besuchen bereits weniger Mädchen die Grundschule als Jungen. Ein Trend, der sich besonders für die weiterführenden Schulen in ländlichen Regionen weiter verschärft. Kulturell bedingt wird hier der Bildung von Mädchen weniger Bedeutung beigemessen als der von Jungen. Jugendliche Mädchen brechen die Schule häufig auf Grund von früher Verheiratung ab, was in einigen Regionen über ein Drittel der Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren betrifft. Jugendlichen, die ihre Schulbildung abgeschlossen haben, bieten sich nur geringe berufliche Perspektiven. Junge Frauen sind zudem in ihren Jobchancen stark benachteiligt, unter anderem, da die traditionelle Sichtweise verbreitet ist, dass Frauen nicht durch Erwerbstätigkeit zum Familieneinkommen beitragen.

Plan-Programm: „Bildungschancen verbessern und Perspektiven schaffen“

Wir verbessern die Bildungschancen für Mädchen, so dass sie die gleichen Möglichkeiten haben wie Jungen. Dazu informieren wir Eltern über das Recht der Kinder auf Bildung und nehmen Einfluss auf religiöse Führungen und Gemeindevorstehende, um sie dafür zu gewinnen, sich gegen die Diskriminierung von Mädchen einzusetzen. Landesweit treten wir dafür ein, dass der Zugang zu Grundschulen kostenlos ist und die Schulpflicht umgesetzt wird.

Wir kämpfen dafür, die staatlichen Investitionen für den Bildungsbereich – insbesondere für die Förderung von Mädchen – zu erhöhen und die Gleichberechtigung der Geschlechter voranzubringen. Um Kinder ethnischer Minderheiten besser in das Schulsystem zu integrieren, unterstützen wir die Bildungsbehörde dabei, den Unterricht stärker auf ihre kulturellen Besonderheiten auszurichten.

In Regionen, die von humanitären Krisen betroffen sind, schaffen wir alternative Bildungsangebote, so dass auch für diese Kinder das Recht auf Bildung gewährleistet ist. Für die weiterführenden Schulen legen wir unseren Schwerpunkt auf Naturwissenschaft und Technik. In diesen Bereichen wollen wir Mädchen gezielt fördern und setzen uns dafür ein, dass die Schulen für diese Fächer besser ausgestattet werden, um die Unterrichtsqualität zu erhöhen. Gleichzeitig wollen wir das öffentliche Bewusstsein dahingehend verändern, dass Mädchen durchaus auch in technischen-naturwissenschaftlichen Fächern gute Leistungen bringen können. Wir fördern des Weiteren berufliche Qualifizierungsmaßnahmen für junge Frauen, damit sie bessere Chancen haben, eine Arbeit zu finden und helfen ihnen bei der Arbeitssuche. Dazu stärken wir Jugend-Clubs, über die sich junge Frauen über Jobmöglichkeiten und Ideen zur wirtschaftlichen Selbstständigkeit austauschen können. Gleichzeitig unterstützen wir junge Frauen dabei, Zugang zu Krediten zu erhalten, so dass sie Geschäftsideen realisieren und Investitionen tätigen können, um sich eine Existenz aufzubauen.

Herausforderung: Frühe Schwangerschaften, reproduktive Gesundheit und geschlechtsbezogene Gewalt

Viele Frauen haben bereits ein Kind, bevor sie achtzehn Jahre alt sind. Trotz Verbotes, sind frühe Heirat und Zwangsehen besonders in den nördlichen Landesteilen immer noch weit verbreitet. Frühe Schwangerschaften und Eheschließungen beschränken die Zukunftsperspektiven vieler Mädchen und spiegeln sich auch in den hohen Abbruchsraten an den Schulen wider.

Frauen zwischen 15 und 25 Jahren infizieren sich außerdem deutlich häufiger mit HIV als ihre männlichen Altersgenossen. Schädliche Praktiken, wie die weibliche Genitalverstümmelung, sind ebenfalls kulturell akzeptiert und werden von einigen ethnischen Gruppen weiterhin praktiziert. Frauen sind häufig von häuslicher Gewalt betroffen. Untersuchungen belegen, dass etwa 10 Prozent der Ehemänner, in einigen Regionen sogar bis zu 30 Prozent, die Auffassung vertreten, körperliche Gewalt gegenüber ihren Ehefrauen ausüben zu dürfen.

Plan-Programm: „Reproduktive Gesundheit und Selbstbestimmung von Frauen“

Wir arbeiten mit Jugendgruppen, religiösen Führungen und Gemeindeleitungen zusammen, um über sexuelle und reproduktive Gesundheit aufzuklären und deutlich zu machen, wie wichtig es ist, sich für dieses Thema stark zu machen. Wir fördern dazu gezielt den generationsübergreifenden Dialog und setzen uns für alters- und geschlechtsspezifische Sexualerziehung ein.

Gemeinsam mit dem Familienministerium entwickeln wir Informationsmaterialien, die dazu beitragen, Bewusstseins- und Verhaltensänderung anzustoßen und unterstützen Medienkampagnen, die sich besonders an Jugendliche richten. Ein wichtiger Aspekt dabei ist, vor allem Jungen und Männer dafür zu gewinnen, sich für die Gleichberechtigung der Geschlechter und gegen geschlechtsbezogene und häusliche Gewalt einzusetzen. Durch unsere enge Kooperation mit Jugendgruppen erfahren wir, welche Themen Mädchen und Jungen wichtig sind. Wir setzen uns für einen besseren Zugang zu Einrichtungen ein, die Angebote zur sexuellen und reproduktiven Gesundheit für Jugendliche unterbreiten. Dabei berücksichtigen wir im besonderen Maße auch Mädchen und Jungen, die von Flucht und Vertreibung betroffen sind.

Herausforderung: Kein förderndes Umfeld für Kinder

Die Kindersterblichkeitsrate in den nördlichen Landesteilen von Kamerun zählt zu den höchsten in Afrika. Viele Kinder leiden unter Mangelernährung. Außerdem haben viele Familien keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Anlagen, was ihre Kinder besonders anfällig für Krankheiten macht. Die meisten Kleinkinder haben nicht die Möglichkeit eine Einrichtung zur frühkindlichen Förderung zu besuchen und werden von Geschwistern, die häufig selbst jünger als 10 Jahre alt sind, beaufsichtigt, während die Eltern arbeiten. Zwei Drittel der Kinder unter drei Jahren haben körperliche Gewalt erlebt.

Kamerun ist häufig von Naturkatastrophen betroffen. Erdbeben, Vulkanausbrüche, Überschwemmungen aber auch Dürren, insbesondere in der Region um den Tschadsee, kommen regelmäßig vor und beeinflussen ebenfalls stark die Situation der Kinder. Bewaffnete Konflikte in den Nachbarländern Nigeria oder der Zentralafrikanischen Republik, führen zu Flüchtlingsströmen nach Kamerun, was die prekäre Versorgungslage in vielen Regionen weiter verschärft. Militärische Aktivitäten und Bandenunwesen tragen zu der schlechten Sicherheitslage in Teilen des Landes bei.

Plan-Programm: „Entwicklung, Gesundheit und Schutz vor Gewalt und Missbrauch insbesondere bei Katastrophen“

Mit unserem umfassenden Programm fördern wir die Verbesserung der Gesundheitssituation von Kindern auf verschiedenen Ebenen. Eltern lernen, wie sie für eine gesunde und altersgerechte Ernährung ihrer Kinder sorgen können und wie wichtig es ist, die Kinder regelmäßig ärztlich untersuchen zu lassen und bei Krankheiten eine Gesundheitsstation aufzusuchen. Wir informieren über verbesserte Hygienestandards und den Gebrauch von sicherem Trinkwasser. Eltern lernen des Weiteren, wie sie ihre Kinder bereits in jungen Jahren zu Hause in ihrer Entwicklung fördern können. Außerdem unterstützen wir den landesweiten Ausbau von pädagogischen Einrichtungen, wie Kindergärten oder Vorschulen, die eine wichtige Voraussetzung für einen erfolgreichen Besuch der Grundschule sind.

Wir richten auf Gemeindeebene Kinderschutzmechanismen ein und unterstützen Mädchen und Frauen dabei, sich in den Gemeinden für ihr Recht auf Schutz stark zu machen. Fälle von Gewalt und Missbrauch sollen gemeldet und zur Anzeige gebracht werden. Wichtig ist auch, das Unrechtsbewusstsein zu schärfen und deutlich zu machen, dass Gewalt nicht stillschweigend hingenommen werden darf. Für Mädchen und Frauen, die Gewalt erlebt haben, bieten wir umfassende medizinische und psychologische Unterstützung an. Gemeinsam mit unseren Partnern engagieren wir uns auf Regierungsebene dafür, dass Gesetze zum Schutz von Frauen und Kindern vor Gewalt und Missbrauch auch konsequent umgesetzt werden und treten dafür ein, dass besonders die Sicherheit von Frauen in den Städten des Landes verbessert wird.

Wir unterstützen die Gemeinden darin, Vorsorgemaßnahmen gegen Katastrophen zu ergreifen und Schutzmechanismen zu entwickeln, um die Risiken in den Gemeinden zu minimieren und bestmöglich auf drohende Gefahren vorbereitet zu sein. Durch regelmäßige Trainings eignen sich Erwachsene und Kinder wichtige Kompetenzen an, um sich selbst und andere zu schützen. Im akuten Katastrophenfall leisten wir Soforthilfe und fokussieren dabei besonders den Schutz vor Gewalt und Missbrauch. Gemeinsam mit Partnerorganisationen leisten wir humanitäre Hilfe in Gebieten, die von Hungersnöten betroffen sind.