Ausbildung statt Kinderheirat
Kinder- und Zwangsheirat gilt als eine Verletzung der Menschenrechte. Die Praxis bedroht das Leben, die Gesundheit und die Zukunft von Millionen von Kindern auf der ganzen Welt – insbesondere von Mädchen.
Kinder gehören in die Schule und nicht vor den Altar!
Plan International setzt sich mit Sensibilisierungs- und Aufklärungsarbeit sowie durch unterschiedliche Projekte weltweit dafür ein, dass Mädchen Mädchen sein können und nicht zwangsverheiratet werden.
Fakten zur Kinderheirat
Alle drei Sekunden wird irgendwo auf der Welt ein Mädchen oder eine junge Frau vor ihrem 18. Altersjahr zwangsverheiratet.
Jedes Jahr werden mindestens 12 Millionen Mädchen vor ihrem 18. Geburtstag zur Heirat gezwungen.
Weltweit wurde jede/s fünfte Mädchen/Frau vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet. Heute gibt es schätzungsweise 650 Millionen Mädchen/Frauen, die im Kindesalter verheiratet wurden.
Mädchen, die vor ihrem 18. Lebensjahr heiraten, sind häufiger von häuslicher Gewalt betroffen und gehen seltener zur Schule.
Weltweit wurden schätzungsweise 115 Millionen Jungen und Männer als Kinder verheiratet.
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mädchen im Kindesalter heiratet, ist dreimal höher, wenn es keinen Zugang zur Bildung hat.
Unser Plan gegen Kinderheirat
Durch Aufklärung und Sensibilisierung von Gemeinschaften setzt sich Plan International für die Abschaffung der Kinderheirat ein. Wir ermöglichen zudem jungen Frauen einen besseren Zugang zu Gesundheitsdiensten und Information zu Themen wie Familienplanung oder sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte.
Insbesondere setzt sich Plan International dafür ein, dass Mädchen Zugang zu Bildung erhalten, eine Schule besuchen können und die obligatorische Schulzeit auch abschliessen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass Frauen, die eine Ausbildung absolviert haben, später heiraten, später Mütter werden und gesünder sind.
Kinderheirat ganzheitlich anpacken
Im Rahmen der Bildungsprogramme von Plan International werden nicht nur die Bedingungen des Schulbesuchs für Mädchen verbessert, z. B. durch den Bau von separaten Toiletten. Plan International Schweiz schult und sensibilisiert auch das Lehrpersonal und ermutigt Mädchen, die Schule abzuschliessen.
In Gesprächen mit Kindern, Eltern und Gemeinden erläutern unsere Teams die langfristigen negativen Folgen von Kinderheirat. Theateraufführungen sowie Video- und Radioprojekte zum Thema oder Informationstafeln mit bildlichen Darstellungen machen auf anschauliche Art auf die Folgen von Kinderheirat aufmerksam. Dies ist besonders in Regionen mit hoher Analphabetismusrate und einer starken Tradition der mündlichen Überlieferungen und tänzerischen Darstellungen wichtig.
Kooperationen gegen Kinderheirat
In Kinder- und Jugendclubs besprechen Kinder Themen, die sie belasten und finden Mut, diese vor den Erwachsenen anzusprechen und sich für ihre Rechte einzusetzen.
In Kooperation mit Ministerien, internationalen und nationalen Nichtregierungsorganisationen sowie mit Frauenverbänden führt Plan International öffentliche Aktionen und Kampagnen durch, die auf die Folgen von gefährlichen Praktiken wie die Kinderheirat aufmerksam machen.