Syrische Flüchtlingsmädchen in der Schule
18.06.2019 - von os

Syrische Flüchtlinge erhalten eine zweite Chance

Gerade noch waren sie auf der Flucht und schon gründen sie ihr eigenes Start-up – Was unmöglich klingt, haben viele syrische Flüchtlinge in Ägypten dank einem Plan-Projekt in die Tat umgesetzt.

Was unmöglich klingt, haben viele syrische Flüchtlinge in Ägypten in die Tat umgesetzt: ein eigenes Unternehmen. Die Flucht aus der Heimat hinterlässt tiefe Spuren, ebenso das Leben danach. Aus eigener Kraft können die meisten Flüchtlinge nicht überleben – ihnen fehlt jegliche Existenzgrundlage. 

Von der Flucht zum Start-up

Um diese Menschen nicht ihrem Elend zu überlassen, hat Plan International Schweiz in der ägyptischen Stadt Damietta ein Projekt gestartet. Frauen und Männer ab 18 Jahren erhalten die Möglichkeit, ihr eigenes Unternehmen auf die Beine zu stellen und so Stabilität in ihr Leben zu bringen. Möglich wird dies dank verschiedenen Trainings, in denen sie ihre technischen Fähigkeiten erweitern, Finanzwissen erlangen und einen Businessplan erarbeiten. Mit finanziellen Zuschüssen können sie dann ihr Geschäft in der Startphase über die Runden bringen.

Stabilität und Zusammenhalt

Bisher haben 320 syrische Flüchtlinge und 80 benachteiligte junge Menschen aus Ägypten vom Projekt profitiert. Die Hälfte davon sind Frauen wie die Syrerin Ahlam Qarina. Sie flüchtete mit ihren Kindern und ihrem kranken Mann nach Ägypten. Bis auf einige persönliche Gegenstände besass sie nichts. Dank dem Projekt konnte sie eine Nähmaschine kaufen und eine eigene Schneiderei für Frauen eröffnen. «Seit dem Training bei Plan habe ich mich komplett verändert. Ich habe mir unternehmerische Fähigkeiten angeeignet und ich konnte mir ein Haus für meine Familie leisten», erzählt die 30-Jährige. In der nächsten Projektphase soll die wirtschaftliche Situation von 2‘000 syrischen Flüchtlingen und Ägypterinnen und Ägyptern verbessert werden. Zudem leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zum Zusammenhalt zwischen Ägyptern und syrischen Flüchtlingen.